Stresstoleranz

Stresstoleranz ist die Fähigkeit eines Menschen, mit schwierigen Situationen umzugehen. Im Volksmund wird die Stresstoleranz auch als „Das dicke Fell“ bezeichnet. Warum ist Stresstoleranz wichtig? Ganz einfach, Stresstoleranz ist z.B. die Voraussetzung für Neugier. Hätten bekannte Erfinder keine hohe Stresstoleranz gehabt, gäbe es heute kein elektrisches Licht, Flugzeuge, Autos oder auch andere technische oder medizinische Errungenschaften. Außerdem entscheidet die Stresstoleranz darüber wie offen wir neuen Situationen begegnen und sie ist Vorraussetzung bei der Entscheidung für einen neuen Weg.

Stresstoleranz erhöhen

Annehmen der Realität und der Verantwortung! Drei Skills können ihnen beim annehmen der Realität und Verantwortung helfen. Das leben ist so wie es ist. Es wurde ihnen geschenkt, sie stehen mitten drin. Es ist hilfreich, die Realität so anzunehmen, wie sie ist. Es ist unumgänglich, die Verantwortung für sein eigenes Leben in die Hand zu nehmen. Das Annehmen der Realität hilft uns, die Verantwortung für unser Leben zu übernehmen. Es ist nicht sehr sinnvoll, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, was sein sollte oder was nicht hätte geschehen dürfen. Bei diesen Skills ist eine direkte, rasche Wirksamkeit nicht zu erwarten. Daher müssen diese Skills meist über einen längeren Zeitraum geübt werden, bevor sie die Wirkasamkeit erkennen werden.

Entscheidung für einen neuen Weg

Bei jeder Veränderung, die eine Person anstrebt, ist die Entscheidung für einen neuen Weg die Voraussetzung für den Erfolg. Will jemand z.B. mit dem Rauchen aufhören, ist die Entscheidung für einen neuen Weg notwendig. Dazu orientiert sich die Person innerlich um: „Ich wünsche mir ein Leben ohne Zigaretten…“

Der neue Weg ist zugleich eine Entscheidung gegen den alten. Ohne die bewusste Entscheidung für einen neuen Weg, bleibt meistens eine Hintertür offen, durch die sie, wenn es schwierig wird, möglicherweise auf den alten zurückkehren. Die Entscheidung für einen neuen Weg ist die Voraussetzung für ihren Erfolg!

Innere Bereitschaft

Innere Bereitschaft heißt nicht mit dem Kopf durch die Wand, sondern achtsam mit sich umgehen! Sie nehmen die Dinge so an, wie sie sind. Sie suchen einen Arzt auf, wenn sie merken das sie krank sind. Oder sie treffen eine schwierige Entscheidung und lehnen eine Bitte eines Freundes ab und sagen Nein, wenn sie merken, dass eine Zusage für sie langfristig schädlich sein könnte.

Innere Bereitschaft heißt:
  • in jeder Situation wach und offen sein
  • bereit sein, dass zu tun, was gerade notwendig ist
  • sich seiner Situation und Ziele bewusst sein
  • sich auf seine innere Stimme fokussieren

Radikale Akzeptanz

Radikale Akzeptanz heißt, die Situation und unsere Reaktion darauf so anzunehmen, wie sie sind, ohne das wir sie verändern können. Die Situation ist so, wie sie ist, weil sie nicht anders sein kann. Wir akzeptieren nicht nur den Moment so wie er ist, sondern auch unsere emotionale Reaktion darauf. Das ist vor allem sinnvoll, wenn sich die Situation nicht verändern lässt. z.B. „Nur wenn ich das, was passiert ist, so akzeptiere wie es ist, kann ich damit leben.“ (Verlust, Trennung, Tod)

Quelle: Bohus/Wolf-Arehult:Interaktives Skills Training für Borderline-Patienten, 2 Aufl. Schattauer Verlag 2009, 2013