Übungen zum "Leichten Lächeln"
Begegnen sie der Realität mit einer entspannten Körperhaltung, entspannen sie Gesicht, Nacken und Schultern, indem sie loslassen oder die Bereiche zunächst anspannen und dann locker lassen, und probieren sie dann ein leichtes Lächeln.
Bei einem leichten Lächeln sind die Mundwinkel leicht nach oben gewandt und das Gesicht ist entspannt. Versuchen sie einen gelassenen Gesichtsausdruck anzunehmen. Denken sie daran, dass ihr Körper Einfluss auf ihre Gedanken und Gefühle hat. Das „Leichte Lächeln“ dient nur ihnen selber.
Leichtes Lächeln beim Erwachen am Morgen
Hängen sie ein Symbol an die Wand oder Decke, vielleicht ein Bild oder ein Wort, was sie sofort sehen können wenn sie ihre Augen öffnen. Dieses Zeichen soll als Erinnerung dienen. Atmen sie dreimal sanft ein und aus und halten sie dabei ein sanftes Lächeln aufrecht. Folgen sie ihren Atemzügen.
Leichtes Lächeln in freien Augenblicken
Wo immer sie sitzen oder stehen, üben sie ein sanftes Lächeln. Schauen sie irgendetwas an, was beruhigend auf sie wirkt, und lächeln sie. Atmen sie dreimal still ein und aus.
Leichtes Lächeln bei Gereiztheit
Wenn sie bemerken, dass sie gereizt sind, üben sie ein sanftes Lächeln. Atmen sie ruhig ein und aus und halten sie das sanfte Lächeln für drei Atemzüge aufrecht.
Formulieren sie Beispiele für "Innere Bereitschaft"
„Mit dem Kopf durch die Wand“ anstelle „Innerer Bereitschaft“ bedeutet, dass eine Person an ihren eigenen Vorstellungen haftet. Die Person geht dabei davon aus, dass sie die Welt so kontrollieren und steuern kann, dass alle ihre Ziele erreicht werden. Sie denkt, dass alles so werden kann , wie sie es haben möchte.
Überlegen sie in welchen Situationen sie mit dem Kopf durch die Wand wollten/möchten. Welche Gedanken und Sätze gehen ihnen in solchen Situationen durch den Kopf. Schreiben sie diese auf und formulieren sie die Sätze um.
Beispiel: Sie versuchen ihren Partner zu kontrollieren, indem sie ihm/ihr täglich mindestens 10 SMS schicken, die er/sie sofort beantworten muss.
Neuer Vorschlag:
Was haben sie morgen geplant? Was steht morgen alles an? Welche Termine haben sie? Was machen sie wenn es ihnen schlecht geht? Wie könnten sie ihre „Innere Bereitschaft“ verbessern?
Formulieren sie Beispiele von Verhaltensweisen:
Formulieren sie Beispiele von Denkweisen:
Übung zur Radikalen Akzeptanz
Erstellen sie eine Liste zur Radikalen Akzeptanz
Erstellen sie eine Liste mit drei wichtigen Dingen in ihrem Leben, die sie radikal akzeptieren möchten. Bewerten sie ihre Akzeptanz mit einer Zahl zwischen 0 und 5 (0=Keine Akzeptanz, 5=Radikale Akzeptanz)
Erstellen sie eineListe mit drei weniger wichtigen Dingen, mit denen sie in letzter Zeitb Schwierigkeiten hatten , sie radikal zu akzeptieren. Bewerten sie diese ebenfall zwischen 0 und 5.
Liste überarbeiten
Sehen sie sich beide Listen noch einmal genau an. Unterscheiden sie zwischen Tatsachen, Interpretationen und Meinungen. Stellen sie sicher nur Tatsachen radikal zu akzeptieren. Falls notwendig schreiben sie alle Sätze so auf, dass sie nur Tatsachen beinhalten!
Quelle: Bohus/Wolf-Arehult: Interaktives Skills Training für Borderline Patienten, 2 Aufl. Schattauer Verlag 2009, 2013
Stressverstärkende und förderliche Denkmuster
Hier geht es um die Unterscheidung zwischen stressverstärkenden und förderlichen Denkmustern und wie eine allmähliche Veränderung von stressverstärkenden Denkmustern zu einer förderlichen Denkweise gelingen kann.
1. Es gibt immer mehrere Sichtweisen ein- und derselben Situation und nicht nur eine einzig wahre
2. Unser Gehirn tendiert dazu, eine einmal gewonnene Sichtweise immer wieder aufzugreifen und zu manifestieren
3. Aber durch gezielte Übungen und Anstöße, können neue Sichtweisen entwickelt werden
Oftmals weigern wir uns, wenn wir mit unangenehmen und schwierigen Situationen konfrontiert sind, diese zu akzeptieren und die Realität anzunehmen. Stattessen hadern wir mit uns und feuern so die ganze Situation noch mehr an. Wir stehen z.B. in einer Schlange an der Kasse oder im Stau, diese Situation kennt vielleicht jeder. Unser Zeitplan gerät durch diese Situation völlig auseinander. Oder auf der Arbeit läuft gerade alles super, aber plötzlich taucht eine unerwartete schwierige Aufgabe auf und wirft uns aus der Bahn. Solche Situationen sind gerade zu optimal für unser Gehirn Gedanken zu formulieren wie: „Das gibt’s doch wohl nicht“ oder “ Das darf doch alles nicht wahr sein“ oder „Wieso passiert mir das nur ständig“ Und kommt ihnen das bekannt vor? Doch diese Gedanken führen unweigerlich zu verstärkter Erregung und körperlicher Verspannung statt Gelassenheit. Meist steigern wir uns dann auch weiter rein und verhindern somit uns konstruktiv mit der jeweiligen Situation auseinanderzusetzen. Diese Gedanken können auch in Situationen auftreten, welche eher Schambehaftet sind z.B. wir stottern während einer Präsentation und werden rot. Hier vermischen sich dann diese typischen Gedankenmuster mit Ärger, Angst und natürlichen Scham. Um nun unser Stressbewältigungsverhalten zu optimieren, besteht eine förderliche Alternative im Annehmen der Realität! Das bedeutet die Situation so anzunehmen wie sie ist, als Teil meines Berufs oder meines Lebens. Klagen, Selbstvorwürfe, Ärger oder Schuldzuweisungen helfen da absolut nicht weiter, im Gegenteil. Annehmen der Realität bedeutet nun nicht Gutheißen, Hinnehmen oder erdulden. Nein denn erst durch das Annehmen der Realität gewinnen wir die Freiheit zurück um konstruktiv in einer schwierigen Situation handeln zu können.
„Fokussieren auf das Negative“ Hauptsächlich richten wir unsere Aufmerksamkeit auf negative Ereignisse eines Tages, einer Situation oder unseres ganzen Lebens. Wir geben negativen Erfahrungen eine viel zu große Bedeutung und blenden die positiven Aspekte meist vollkommen aus. Wir verschärfen diese negativen Erfahrungen noch mit Gedanken wie „Ich bekomme nie etwas hin“, „Keiner mag mich“ oder „Ich bin es nicht wert“. Mit diesen Gedankenschleifen im Kopf ist es vorprogrammiert, dass wir im weiteren Tagesverlauf noch mehr Stress, Ärger und Frust erleben werden. Stressbewältigung sieht definitiv anders aus! Eine förderliche, stressvermindernde Einstellung besteht im „Fokussieren auf das Positive“, auf das Gute, Schöne, dass gelungene. Was jetzt nicht bedeuten soll, dass man sich unangenehme belastende Situationen schön redet. Es bedeute vielmehr, dass man bei allem Negativen auch immer wieder den Blick auf die Dinge in seinem Leben richtet, welche schön, erfreulich und gelungen sind. Auch Dankbarkeit spielt da eine sehr große Rolle. Um nun dies zu erreichen, ist es notwendig zu üben unseren Blick zu weiten und auch im Stress versuchen auf die positiven Dinge auszurichten. Dies kann im besten Fall dazu führen, dass Stress und Ärger positiven Gefühlen, wie innere Zufriedenheit, Stolz und auch Dankbarkeit weichen. Wenn wir unseren Blick auf das Positive ausrichten, kann dies dazu führen, dass wir Situationen, welche wir vielleicht erst als negativ bewertet haben, im nachhinein betrachte durchaus positive Seiten oder einen Sinn gehabt haben. daraus schließen wir nun, weniger zu bewerten und zu urteilen, und die Dinge zunächst einmal so anzunehmen wie sie sind.
„Negatives-Konsequenzen-Denken“ Fast jeder kennt es, eine wichtige Prüfung steht bevor oder ein wichtiges Bewerbungsgespräch und wir richten unsere Aufmerksamkeit hauptsächlich auf die negativen Konsequenzen, welche es haben wird wenn wir scheitern. Wie malen uns die schlimmsten Bilder und katastrophalen Folgen aus, welche entstehen werden. Oftmals erinnern wir uns dabei an frühere negative Ereignisse und Erfahrungen. Dadurch entstehen bereist im Vorfeld intensive Stressgefühle und körperliche Reaktionen. Wir richten unser Mindset so aus, dass in der Situation selbst mit großer Wahrscheinlichkeit genau das auch eintreten wird. Die eher förderliche Variante besteht hier im „Positiven-Konsequenz-Denken“ Hier geht es im wesentlichen darum , unseren Blick auf mögliche Erfolge und Chancen auszurichten welche die Anforderung für uns bereit hält und wie es sein wird wenn wir die Herausforderung gemeistert haben. Statt Angst und Stress entstehen so Kraft, Motivation und Hoffnung.